Bechdel-Test

Jede Rezension, die ihr zukünftig hier auf meinem Blog lesen könnt, wird ab heute auch den Bechdel-Test beinhalten. Damit ihr wisst, was dieser Test ist und warum er von nun an ein Teil dieses Blogs sein wird, will ich ihn euch kurz vorstellen.

Der Bechdel-Test beruht auf der Comic-Zeichnerin und Autorin Alison Bechdel, die 1985 in ihrem Comic „The Rule“ die drei Grundsätze für diesen Test von zwei Frauen diskutieren ließ.

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Folgende drei Grundsätze muss ein Film erfüllen, wenn er den Bechdel-Test bestehen will:

  1. Im Film sollten mindestens zwei Frauen mitspielen. Im besten Fall haben beide auch einen Namen.
  2. Beide Frauen reden miteinander.
  3. In ihren Gesprächen geht es nicht um Männer. (Diese Regel wird häufig noch darum ergänzt, dass es sich in den Gesprächen auch nicht um Mode oder Make-up drehen darf.)

Klingt simpel, oder? Doch das ist es leider nicht.
Ihr Comic-Strip war als Unterhaltung gedacht, doch stach sie damit bewusst oder unbewusst in einen Bienenkorb. 2011 berichtete die Medienkritikerin Anita Sarkeesian über die für den Oscar nominierten Filme und wendete den Bechdel-Test auf die Kategorie „Best Picture“ an. Von neun Nominierungen bestanden nur zwei den Bechdal-Test. Zwei der Filme sind anfechtbar, weil sie eine einzige winzige Szene hatte, in der sich zwei weibliche Figuren unterhielten. (Ihre Videos findet ihr übrigens auf YouTube auf ihrem Channel FeministFrequency.)

Bevor ihr jetzt schreit: „Aber Reni, der Bechdel-Test ist doch kein Qualitätsmerkmal!“
Ja, ihr habt recht. Viele Autoren mogeln und schreiben extra kleine Szenen in die Filme, um diesen Test zu bestehen. Er ist also weder ein Garant dafür, dass ein Film gut ist, noch das er feministische Werte vertritt. Aber meiner Meinung nach ist es trotzdem wichtig, darauf Wert zu legen und Frauen in der Literatur und auf der Leinwand adäquat zu vertreten. Aus diesem Grund werde ich euch in meinen Rezensionen zukünftig damit nerven.

Übrigens gibt es viele Webseiten, die Kinofilme nach diesem Test bewerten. Eine solche ist beispielsweise https://bechdeltest.com, die ihr gerne besuchen könnt, wenn ihr euch mehr für das Thema interessiert.

Das war’s für heute von mir!

Alles Liebe,
Eure Reni


13 Gedanken zu “Bechdel-Test

  1. ich komme auch über den podcast und war überrascht das alle star wars filme den test nicht schaffen. selbst rouge one nicht!

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  2. Wie irgendwie alle hier: Den Test vorher nicht gekannt, aber das Interesse ist geweckt. Ich finde ihn aber etwas grob und unpraktisch. Gibt es vergleichbare, bessere Tests?

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  3. Ich stimme dir zu, dass dieser Test sehr oberflächlich ist, doch sollte man auch bedenken, dass er wirklich nur für ein Comic war und nicht zur praktischen Anwendung gedacht.
    Tatsächlich gibt es in der Filmbranche Überlegungen zu besseren Tests (zB. hier: https://projects.fivethirtyeight.com/next-bechdel/)
    Ich selbst überlege gerade auch ein besseres Bewertungssystem, da der Bechdel-Test auf meinem Blog ja auch eine große Rolle spielt. Wenn du Anmerkungen dazu hast oder Elemente, die in einem solchen Test auf jeden Fall beinhaltet sein sollten, freue ich mich auf deine Ideen.
    LG Reni

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  4. Da stimme ich dir zu, das ist mir auch wichtig. Vor allem das es im Buch nicht nur von Manic Pixie Dream Girls oder anderen Tropes wimmelt, sondern Frauen und Mädchen ebenso facettenreich dargestellt werden wie männliche Figuren.

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  5. Dank dem Podcast weiß ich jetzt, was ein Manic Pixel Dream Girl ist.
    Ich bin begeistert, dass ein 2 dudes talking Format mir was über Feminismus beibringt.

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